Berlin. 01.12.2017. Bundesverteidigungsministern von der Leyen will den Umgang mit Smartphones und Tablets im Unterricht verankern. Kinder und Jugendliche seien […]
«FRAUKE PETRY: SCHÜLER SOLLEN EINMALEINS BEHERRSCHEN, STATT ALS „DIGITAL NATIVES“ DAS ECHTE LEBEN ZU VERPASSEN

Berlin. 01.12.2017. Bundesverteidigungsministern von der Leyen will den Umgang mit Smartphones und Tablets im Unterricht verankern. Kinder und Jugendliche seien heute schon „Digital Natives“ und müssten lernen, mit der Technik umzugehen. Das sei eine „nationale Bildungsaufgabe“, sagte die Ministerin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Frauke Petry, Mitglied des Deutschen Bundestages, kommentiert:
„Unsere Kinder lernen den Umgang mit Smartphones und Tablets heute genau dort, wo er hingehört: In der Freizeit, bei Freunden, von den Eltern. Ohnehin ist die Technik kein Hexenwerk, für die es Lehrbücher und Unterrichtspläne geben sollte. Vielfach erfasst der Nachwuchs moderne Geräte schneller und intuitiver, als das Erwachsene tun. Lehrer nun also Teil einer ‚nationalen Bildungsaufgabe‘ zu machen, bei der die Schüler im Wissen schon sehr viel weiter sind, ist quasi mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Abstrus bleibt die Forderung aber auch aus einem anderen Blickwinkel. Die Qualität der schulischen Bildung ist in Teilen inzwischen schwach. Einfache Prozentaufgaben, Kommasetzung, Rechtschreibung, ja, selbst einfache Rollen vorwärts schaffen Kinder entweder gar nicht mehr oder nur noch unter größter Not. Sie geraten an ein Schulsystem, das die Schule mehr und mehr als politischen Raum sieht, aber Grundlegendes nur noch streifen möchte. Sie werden von Lehrern unterrichtet, die ihren Beruf zwar gerne ausüben, aber angesichts prekärer Rahmenumstände immer öfter am Rande ihrer Kräfte sind.
Ausgerechnet jene Ministerin stellt eine Forderung auf, in deren eigenem Haus so gut wie nichts funktioniert. U-Boote liegen in der Werft, Flugzeuge fliegen nicht, Panzer bleiben stehen, Gewehre schießen nicht – die Bundeswehr ist insbesondere in technischer Hinsicht ein absolutes Trauerspiel. Wenn Frau von der Leyen plötzlich und völlig ohne Not auf den Bildungszug springt, mag das eines bedeuten: Ihr ist die Zukunft und Handlungsfähigkeit der ihr unterstellten Truppen nicht mehr wichtig genug. Sonst hätte sie wohl kaum die Zeit gefunden, Signale pro Verankerung eines ‚Smartphone-Fachs‘ zu senden.“


