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Im beschaulichen Vogtlandkreis wagte die örtliche Sparkasse einen Vorstoß: Negativzinsen auch für Kleinsparer. Statt wie bisher deutschlandweit üblich nur Geldeinlagen […]

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+++ Strafzinsen für Kleinsparer +++

+++ Strafzinsen für Kleinsparer +++

Im beschaulichen Vogtlandkreis wagte die örtliche Sparkasse einen Vorstoß: Negativzinsen auch für Kleinsparer. Statt wie bisher deutschlandweit üblich nur Geldeinlagen von über 100.000 Euro mit Strafzinsen zu belasten, sollten nun bereits Guthaben ab 5.000 Euro negativ verzinst werden. Trotz teils enormer Kontoführungsgebühren. Diese, mehr oder weniger durch die Hintertür eingeführte Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, stellt ein Novum dar. Es ist wahrscheinlich der sächsischen Verbraucherzentrale zu verdanken, dass die Sparkasse nur Tage nach dem Bekanntwerden zurückrudert und den besagten Passus vorläufig strich. Von dieser Regelung betroffen wären vor allem Kontoinhaber, die sich ein kleines finanzielles Polster für größere Anschaffungen oder eben das Alter aufbauen möchten.

Die Sparkasse selbst wehrt sich gegen Vorwürfe. Von gestiegenen Kosten ist die Rede, trotz Halbierung der Standorte und Öffnungszeiten, die diesen Namen kaum mehr verdienen. Mit den Negativzinsen in Höhe von 0,7 Prozent, wollte man weitere Sparer verhindern. Welch Paradoxon. Und dennoch nachvollziehbar. Seit vielen Jahren kriecht der Leitzinssatz der EZB auf einem historischen Tief und eine Erholung ist nicht in Sicht. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist die Fehlkonstruktion der Gemeinschaftswährung Euro. Den Banken entstehen somit durch Sparguthaben hohe Kosten. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis die Sparkasse Vogtland die Umsetzung von Negativzinsen erneut ins Auge fasst und dieses Mal wahrscheinlich auch rechtssicher umsetzt. Sollte dies gelingen, wird sich der Trend deutschlandweit durchsetzen und am Ende ist der Sparer der Dumme. Wie so oft.

https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/vogtland/negativ-zinsen-sparkasse-vogtland-100.html